Ein Traum wurde wahr beim 8:8 in Herzogenaurach (2007)
Als Tobi seinen Blick gebannt auf die neueste Dessous-Werbung der Firma A&C (Name geändert) richtete, ahnte er nicht was heute Abend, außer dem vor ihm fahrenden Auto, noch auf ihn zukommen würde. Aber zum Glück hatte er mit Christian G. einen voll auf den Verkehr konzentrierten Beifahrer bei sich und zumindest der Unfall konnte noch verhindert werden.Pünktlich, mit einer Verspätung von 10 Minuten, kamen Tobi und Christian dann in Sack an, wo sie sich mit Armin und Flo auf den Weg zum Punktspiel nach Herzogenaurach machten. Die Stimmung auf der Fahrt war aufgrund einiger Brüllerwitze von Christian glänzend und die Anfahrtszeit verging wie im Flug.
Während dem intensiven Warmmachen und Einspielen, ca. 3 Minuten pro Spieler, trudelten dann auch noch Michi und Martin F. in Herzogenaurach ein. Die Aufstellung der 1. Mannschaft des TSV Ammerndorf war jetzt komplett und bestand aus den Nummern 2, 3, 4, 14, 15 und 19 der Rangliste.
Bei den Ammerndorfer Spielern herrschte Einigkeit, was das bevorstehende Spiel anging. Man würde versuchen wenigstens nicht 9:0 zu verlieren, aber auch nicht zu viel Gegenwehr zu leisten um es nicht zu spät werden zu lassen. Denn im Anschluss an das Spiel war ja noch ein langer Kneipenabend in Nürnberg geplant. Aber leider hatte keiner mit dem taktischen Geistesblitz des Ammerndorfer Mannschaftsführers Armin gerechnet, der das Spiel entscheidend beeinflussen sollte.
Mit seiner Doppelaufstellung 1) Gaier C./Feder, 2)Gaier F./Kramer und 3) Fiedler/Grimm M. überraschte er nicht nur die Gegner und es stand nach gut 20 Minuten bereits 2:1 für Ammerndorf. Danach konnten Armin gegen Bernd Schumacher und Flo gegen Dietmar Lochner, der sich als Herzogenauracher Ballwand entpuppte, ein komfortables 4:1 herausspielen.
Man konnte in den Gesichtern den Herzogenauracher Fans zu diesem Zeitpunkt allerdings nur wenige Sorgenfalten feststellen, denn sie waren sich, wie auch alle Ammerndorfer Spieler, sehr sicher, dass das starke mittlere und hintere Paarkreuz das Spiel schnell wieder zugunsten von Herzogenaurach I drehen würden. Aber die Rechnung hatten alle ohne Michael „Abwehr- Aufschlag-, Block-, Schupf- und Schussgott“ Grimm gemacht. Er besiegte nämlich Adam Gimberlein in einem Spiel auf höchstem Niveau völlig verdient mit 3:1. Somit stand es 5:1 für Ammerndorf.
Ab diesem Zeitpunkt waren sich nun alle Ammerndorfer sicher, dass man heute, natürlich wie von Anfang an geplant ;-), sehr schnell fertig sein würde. Einzig Tobi macht dem Taktiktrainer Flo noch sorgen. Er wirkte wie versteinert und wollte scheinbar nicht gewinnen. Was ging nur in seinem Kopf vor? Doch nicht die Dessous-Werbung? Nein, es lag nur an der zu weichen Art der taktischen Instruktionen von Flo. Als er sie ihm „einprügelte“, begriff er es, drehte auf und gewann mit 3:2 gegen Helmut Engelhardt. 6:1!
Jetzt war die Stimmung super! Sogar die beiden älteren Herzogenauracher Fans hatten mittlerweile das Lager gewechselt und saßen mit auf der Ammerndorfer Bank, wo sie durch dämliche Sprüche von Armin, Christian und Flo glänzend unterhalten wurden.
Nach den beiden klaren Siegen Wolfgang Koske und Christian Hoschek gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Ammerndorfer Christian und Martin stand es 6:3, ehe Flo auf 7:3 erhöhte. Armin hatte parallel gegen den stark spielenden Dietmar Lochner leider keine Chance und es stand 7:4. Nun kam wieder Tobi! Er hatte scheinbar wieder keine Lust das zu machen, was Flo ihm sagte. Erst beim Stand von 0:2 und 9:10 gegen sich zog er den ersten Aufschlag von Adam Gimberlein an und gewann. Unglaublich! 8:4, ein Punkt war sicher!
Aber die Ammerndorfer wollten mehr. Vor allem einer, nämlich Christian. Schon vorher hatte er jedem erzählt, dass es ein Tischtennis-Traum für ihn wäre das Abschlussdoppel in der 1. Mannschaft um den Sieg zu spielen. Um diesen Traum in Erfüllung gehen zu lassen, verloren Michael, Martin und Christian ihre Einzel kontrolliert jeweils mit 0:3, damit es dann um 22:55 Uhr zum entscheidenden Doppel zwischen Feder/Gaier C. und Gimberlein/Engelhardt kommen konnte.
Martin und Christian während dem Abschlussdoppel. Ein guter Start. Aber es reichte leider nicht ganz.
Nach zwei Monsterblocks und einem Killeraufschlag sah es im Doppel zunächst sehr gut aus. 3:0 im 1. Satz für uns. Allerdings drehten die Herzogenauracher diesen noch für sich. Beim Stand von 10:9 im 2. Satz keimte erneut Hoffnung auf. Doch leider konnte ein halbhoher Ball nicht zum Satzgewinn verwertet werden und man verlor schließlich das ganze Spiel mit 0:3. Allerdings war es beeindruckend wie unsere beiden Männer aus der Dritten und Vierten mit den ehemaligen Landesligaspielern aus der Herzogenauracher Ersten mithalten konnten. Außerdem hatte man dem Tabellenzweiten, der in kompletter Aufstellung angetreten war, einen Punkt abgenommen! Es bestand also kein Grund zur Trauer.
Nach dem Spiel wurde, wie Anfangs geplant, nur etwas später, im Schmelztiegel in Nürnberg ordentlich gefeiert. Ab hier sprechen die Bilder wohl für sich.
Christian im TT-Rausch ;-).
Einzel - pfffff! Doppel - Oleeeee!